Prologe:

Dieses Jahr wollte ich mich wieder herausfordern. Ich habe mich darüber nicht gefreut, dass die Veranstaltung so früh stattfinden wird. Im Frühling habe ich mit verschiedenen Krankheiten gekämpft, dann war das Wetter in Mai ganz schlecht für Radfahren. Und Mitte Sommer gibt es einen hohen Chance, dass das Wetter zu heiß und unertragbar wird.

Standort und Zeitpunkt:

Szentgotthárd

24.062022 Freitag

 

 

Vorbereitungsphase:

Grundsätzlich wollte ich mich in vier diversen Bereichen verbessern: Fahrrad, Ausrüstung, Ernährung und Schlafen.

Fahrrad: Ich habe verschiedene Modifikationen am Rad gemacht. Statt Alulenker habe ich einen Kunststofffaser-Lenker montiert (S-Works, 50€, gebraucht). Statt Alu-Sattelstütze habe ich eine Kunststofffaser-Sattelstütze montiert (S-Works, 50€, gebraucht). Ich habe 4-Kolben-Bremsen montiert (SRAM Guide R, 150€, gebraucht). Das war eine schlechte Wahl, da ich damit nicht zufrieden bin. Man muss sie öfter entlüften, die Dot-Flüssigkeit ermordet die Dichtungen, und man muss sie regelmäßig wechseln. Der Umgang mit der Dot-Flüssigkeit ist auch schlecht, da sie korrosiv ist. Ich mache die meisten Reparaturen in meinem Wohnzimmer. Die Bremskraft ist mit diesen Bremsen viel besser geworden. Ich habe das Rad mit einer “neuen” Fox 32-Federgabel ausgerüstet (Fox 32, 420€, gebraucht). Dieses Upgrade hat sich sehr gelohnt, obwohl der 100 mm Federweg ist für mich zu viel. Ich möchte den Lenker nach unten bringen. Bei harten Anstiege habe ich immer Rückenschmerzen, da der Lenker zu hoch ist. Bei nächster Service wird sie neben frischem Öl auch eine 80 mm Luftkartusche bekommen. 26er Kettenblatt vorne ist auch praktisch. Ich bin leider zu schwach für größere Übersetzungen.

Ausrüstung: Letztes Jahr habe ich eine große Lenkertasche sehr vermisst. Deshalb habe ich eine Revelate Designs Sweetroll (100€) gekauft. Drin gibt es genügenden Platz für das Zelt (Campz Tignes 1P, 76€). Ich habe sogar eine Oberrohrtasche (Penny) gekauft, aber das funktionierte leider nicht (meine Knien brauchen auch Platz). Ich habe auch Halterungen für Gabel gekauft: das BBB-System (DualMount BBC-113, 66€, HaulerMount BBC-111 36€, StackPack+StackRack 32€) für meine Flaschen bzw. Schlaftsack (Hofer)/ Schlafmatte (Nordisk Vanna 2.5, 68€).

Schlafen: Beim Schlafen hatte ich auch viele Problemen. Der Sommerschlafsack und die Yogamatte waren zu wenig. Ein Paar Tage kann man damit durchleben, aber eine erholsame Schlafpause finde ich wichtig. Für die Zubehör habe ich auch eine Rahmentasche gegönnt (Revelate Designs Cutthroat, 70€). Sie passt perfekt für meinen Epic HT Rahmen (2017, S-Größe). Ich habe Chamois Lotion auch mitgenommen.

Ernährung: Neben dem Schlafen wollte ich hier auch einige Verbesserungen machen. Ich hatte i:AM Mineral isotonischen Pulver, Nutriversum Eiweißpulver, Squeezy Aminosäuretabletten, und i:AM Mineal Salztabletten, tägliche Vitaminen und Kalziumtabletten. Ich habe einen Jetboil MinoMo Campingkocher (130€) und dazu Gaskartusche gekauft. In Decathlon kann man getrocknete Mahlzeiten kaufen. So kann man gutes Essen Mitte im Irgendwo vorbereiten. Diese luxuriösen Artikeln haben leider Gewicht und großen Platzbedarf.

 

Ich bin neugierig, ob meine Ausstattung vorteilhaft wird. Wenn man die Preisen anschaut, wird einem klar: wenn jemand nicht regelmäßig Bikepacking fährt, lohnst sich die Ausrüstung gar nicht. Die Hotel/Pensionen kostet genauso viel Geld, und man kann sich besser erholen. Und das Gesamtpacket wird auch 5-10 kg weniger.

Erster Tag: Auf Heimlicher Strecke

Das Gelände war ziemlich hart. Wegen der Sporternährung war mein Magen nicht hundert prozentig, aber ich habe die ersten Kilometern schnell aufgefressen. Es gab Schlamm, Staub, Hitze, Asphalt, alles was man braucht. Die Strecke war ab und zu unlogisch. In Zalaegerszeg habe ich eine längere Pause gemacht. Die Hitze war kaum ertragbar. In der kühleren Dunkelheit habe ich meine Fahrt fortgesetzt. Ich habe die Nacht auf einem Weinhügel verbracht.

In der Nacht habe ich einen Wildschweine gehört und ein netter/lauter Vogel hat mich in der früh erwacht. Der Kocher funktionierte super. Ein und Auspacken soll ich noch üben.

 

Zweiter Tag: Plattenseeisch

Die kältere Luft war am Morgen erfrischend. Die Straßenqualität hat sich vom österreichischen Schotter bis zur Hölle verändert. Gravel Radfahrer sollten extra Anerkennung bekommen. Später am Nachmittag hat mein Gehirnwasser wieder verdampft. Ich habe bei einem Weinhaus gegessen. 4 St. Wiener Schnitzel und Erdäpfelsalat für 4000 Ft… Im WC gab es keinen Toilettenpapierhalter. Die Kellnerinnen haben über die verfügbaren Sitzplätze gechattet… Wenn sie mehr Tische rausbringen würden, hätte die Kunden mehrere Sitzplätze. Wäre das nicht logisch? Von meinem Freund habe ich viel Essen bekommen. Das war sehr hilfreich in der Hitze!

Die Strecke ist wieder unlogisch. Mindestens konnte ich den Sonnenuntergang fotografieren.

 

 

Dritter Tag: Geratter auf dem Balaton-Hochland

Der Anfang des Tages war schlecht. Ich wurde von einem Hirsch erwacht. Ich habe alles verpackt. Auf dem ersten Anstieg sehe ich, besser gesagt sehe ich meinen Schlafsack nicht. Zurück… Dann Kaffee mit Banana. Um 9 Uhr war schon das Wetter richtig warm. Die Strecke hatte gar kein Rhythmus. In Nemesvamos habe ich den Tank in einem netten Restaurant aufgefüllt. Es gab noch einen kleinen Unfall. Ich habe meine Flasche verloren. Zurück… Dann Ersatzschraube montiert. Ins Bakony führte eine unglaublich rutschige Schotterstraße. Ich habe den Schotter fast näher beobachtet… In der Nacht habe ich mich bei der letzten Abfahrt verlaufen. Ergebnis: Nessel und brennende Beine. Nach der Abfahrt wollte ich nicht weiterfahren. Ich habe einen supertollen Rastplatz – nicht weit von der Straße entfernt – gefunden. Dort habe ich mein Zelt aufgestellt.

 

Vierter Tag: Sandkasten

Wegen den Brennnesselstichs habe ich schlecht geschlafen. Obwohl mein Restplatz eine ruhige Lage hatte, war sie recht kalt. Beim Zusammenpacken hatte ich alles an. Nach einem wundervollen Frühstück habe ich in die Richtung des Cuha-Bachs gefahren. Der Tal war urschön, aber ich musste mein Radtrikot abnehmen. Das war kein gutes Vorzeichnen. Manchmal musste ich schieben. Die Strecke war flach, trotzdem konnte ich wegen dem tiefen Sand nicht immer fahren. Die Hitze und Schlafmangel haben mir nicht viel geholfen. Vor dem langen Anstieg habe ich meinen Geldbeutel verloren. Das habe ich erst ganz oben gemerkt… Ich bin zurückgefahren. Ich habe keine Spur von meinem Beutel gesehen. Anscheinend wurde ihn von jemandem gefunden. Wenn ich Isztimér erreicht habe, war das Rad so schmutzig, dass ich nicht weiterfahren konnte. Die Wettervorhersage sagte für die Nacht ein Gewitter. Ich und mein Kumpel haben eine Unterkunft im Dorf gefunden. Die ukrainischen “Gäste” haben die Unterkunft verlassen, und – zum Glück! – haben sie viel tiefgekühlte Produkte hinterlassen. Die Kneipe und das Lebensmittelgeschäft war schon zu. Wir haben uns darüber enorm gefreut. So haben wir den Preis der Unterkunft (10€) zurückbekommen. Und das Rad ist auch sauber geworden.

 

Fünfter Tag: Hitzewelle

Am Morgen habe ich mich mit Magenknarren aufgewacht. Es scheint so, dass das große Abendessen seinen Platz in meinem Körper gefunden hat. Wegen dem Gewitter war die Luft frisch. Bei einem Hike-a-Bike habe ich meine Gabelhalterung abgebrochen. Ich musste meine Taschenlogistik wieder erledigen.

Vértes ist ein schönes Gebirge. Man kann aber nicht an jeder Ecke Wasser finden. Man soll sich auf die Flüssigkeitseinnahme und Körperkühlung achten. Das nächste Gebirge ist auch gekommen: Gerecse. Die Landschaft war gar nicht interessant. Und wir haben wieder viele zwecklosen Höhenmetern gesammelt. Mein Tracker funktionierte nicht mehr. Ich habe seinen alten Ladekabel verloren. Ich habe mich mit Kuzma am Abend wieder getroffen. Sein Kabel funktionierte leider nicht. Ich habe hier auch einen Fehler gemacht. Ich habe das Rad abgesperrt. Wenn ich das Klick gehört habe, wusste ich schon; ich hätte das nicht machen sollen. Der Schlüssel meines Schlosses war nämlich in meinem Geldbeutel… So musste ich nach örtlicher Hilfe und menschlicher Kraft suchen. Danach bin ich dort geblieben, und wir haben uns darüber unterhaltet, was wir hier eigentlich machen.

 

Sechster Tag: Last Piece

In der Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Vor 7 Uhr bin ich aufgestanden. Ich habe alles zusammengepackt, die zwei HotDogs von gestern aufgefressen, und ich habe die Reise fortgesetzt. Der Anfang des Tages war schlecht. Bei der Rezeption musste ich für die Unterkunft bezahlen, da der Kumpel das nicht erledigt hat. Kein Problem, habe noch 10€ für den ganzen Tag übriggeblieben. Dazu kam die 40 °C Tagestemperatur. Ohne Pläne habe ich weitergefahren.

Langweilige Schotter und Waldwege, oft unfahrbare. Auf der Hauptstraße sind meine elektrische Geräte /und Kopf kaputtgegangen. Ich war glücklich, dass ich den Bahnhof erreichen konnte. Als ich die Schatten verließ, habe ich die brennenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut gespürt. Auf dem Zug habe ich es realisiert, dass meine Freunden in der Hauptstadt nicht da sind. Zum Glück konnte ich einen anderen Freund erreichen. Aber er wohnt außer der Stadt. Jemand hat meinen Anruf gehört, und mir 1000 Ft gespendet. Ich konnte einen weiteren Ticket kaufen. Dann hatte ich Unterkunft, Geld, saubere Kleider und Abendessen bekommen. Das war einfach traumhaft.

Fazit:

Ich habe gemischte Gefühlen über diese Veranstaltung. ZB. Ich habe eine ähnliche Divide Tour in der Schweiz mit wenigeren Höhenmetern gefunden. Ich denke, dass eine solche Strecke nicht jede einzelne und uninteressante Berge beinhalten sollte. Manchmal war die Straßenqualität so schlecht, dass man sogar einen Fully benötigen hätte. Die Übernachtung im Zelt hat mir sehr gefallen. Leider ist das für diese Tour gar nicht geeignet. Du wirst jede extra Deka fühlen, und sie werden dich immer langsamer machen.

 

Empfehlung:

Für Hobbyfahrer kann ich das nicht empfehlen, aber die Ultraradfahrer mit Fully oder mit einem ultra-bequemen Fahrrad ohne Gepäck können damit zurechtkommen. Wenn jemand eine Radtour veranstalten möchte, kann man den Streckenplaner von turistautak.hu verwenden. Ich kann das garantieren, dass man damit bessere Waldwege finden wird.

Vadása-See

In der Nähe von Hársas-See

Zalalövő

Yap, wir sind zu früh

Eine besondere Aufbau

Wie ich während der Tour aussah

Unser bester Freund war die Quelle

Heiß, heiß, heiß

In Spuren beinhaltete die Tour Panorama

Die ländliche Kunst kennt keine Grenzen

Fehérvárcsurgó-Reservoir

Gravel-Strecke

Verluste:

  • 1 BBB Dual Mount Adapter
  • 1 Flaschenhalter
  • 1 BBB Hauler Mount Adapter
  • 1 Schraube für Flaschenhalter
  • 1 Geldbeutel mit Dokumenten (habe ich nach der Tour gekriegt)
  • 1 Zehennagel (ich habe ein Metalstück getroffen)
  • 1 Garmin Geschwindigkeitssensor (ist verloren)
  • 1 Hinterreifen (war schon abgenutzt)

 

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