Prologe:

In 2023 wollte ich auch an einem mehrtagigen Wettkampf/Tour teilnehmen. Die QuickBite! ist die gekürzte Strecke von Seven Serpents. Die schwierigstem Anstiege wurden ausgenommen. Man soll aber nicht traurig sein. Auf dieser Strecke gibt es viele Anstiege über 10%, Berge über 1000 m und man muss das ab und zu schieben.

Standort und Zeitpunkt:

Ljubljana

06.05.2022 Samstag

 

 

Vorbereitungen:

Die Vorbereitungen waren nicht perfekt. Vor dem Reisetag habe ich einen neuen Rücksack gekauft, da ich mehr Stauraum gebraucht habe. Auf der Tour habe ich erstes Mal meine aufblasbare Matte ausprobiert. Das Ventil meines Hinterrades wurde verstopft. Ich konnte es nicht austauschen/reinigen, deshalb habe ich es gehofft, das ich den Reifendruck während dem Rennen nicht ändern muss. Die Strecke habe ich nicht ausführlich kennengelernt. Mein Plan war, dass ich jeden Tag bis Sonnenuntergang fahre, dann stelle ich mein Zelt auf und ich schlafe solange bis ich kann. Selbstverständlich ohne Wecker, da ich meinen Urlaub genossen wollte. Bessere Planung hätte es nicht geschadet, da die Streckenführung nur geringe Resupply Punkte aufgewiesen hat. Auf dem ersten zwei Tagen gab es kaum Restaurante und Lebensmittelgeschäfte. Cres war auch komplett leer, Istria gleichfalls.

Die Zugfahrt war super. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen Wien und Ljubljana (bzw. Trieste). Das war ein wichtiger Aspekt, wenn ich das rennen ausgewählt habe.

Erster Tag: Durch kleinen Dörfer in Slowenien

Leider ich habe den Brustgurt meines Kameras zu Hause liegen lassen. Zwar habe ich eine Helmhalterung im Startpaket gekriegt, Befestigungsschraube war aber nicht drin. Deshalb konnte ich nicht überall Videos aufnehmen.

In Ljubljana wurde ein Laufrennen veranstaltet. Wir haben die Strecke der Lauferinnen überkreuzt. Die slowenischen Schotterstraßen haben eine sehr gute Qualität. Mancmal waren sie langweilig. Stundenlange Doubletracks sind nicht unbedingt für meine Seele/bzw. mein Fahrrad geeignet. Der 2,3″ breite vordere Reifen war aber sehr bequem. Das Wetter war unterschiedlich. Manchmal gab es Sonnenschein, manchmal war es bevölkt, es hat sogar geregnet.

Die erste Sehenswürdigkeit war die Predjama Burg. Diese Burg wurde in einer Höhle eingebaut. Sie sah wunderschön und einzigartig aus. Nach der Körperreinigung wollte ich etwas anderes als Müsliriegeln essen. In der Stadt habe ich eine geöffnete Bäckerei gefunden. Dort konnte ich auftanken. Dann habe die Stadt verlassen um einen tollen Kempingplatz finden zu können. Er war nicht ideal. In der Dunkelheit konnte ich das Zelt nicht aufstellen. Der zweite Versuch geling mir besser. Ich habe dieses Zelt seit einem halben Jahr nicht gesehen.

 

 

Zweiter Tag: Im Schatten der Berge

In der Nacht habe ich nicht gut geschlafen. Wegen der Hitze habe ich mich a bißl verdurstet. Ich musste viel Wasser trinken. Am Morgen ist nur eine halbe Flasche übriggeblieben. Und ich musste die Spitze des Berges (Sv. Trojica, 1077 Meter), bzw. die nächste Stadt (Cerknica) erreichen. In der Regel lasse ich immer einen Notfallschluck in meiner Flasche. Jetzt habe ich alles getrunken. In der Stadt hat mein Bauch 1 L Tee bzw. einen Kaffee problemlos aufgenommen. Ich wollte auf der Tankstelle auftanken, aber leider gab es dort nur Junkfood. Am Wochenende habe ich meinen Kempingkocher sehr vermisst. Ernährung ist sehr wichtig bei einer solchen Tour.

Ich habe ein Kühlungstuch mitgebracht. Die Sonne war so stark, dass ich es aufsetzen musste. Das Seegebiet und die Berge waren wunderschön. Jedoch am Ende des Tages habe ich schon Steinkrankheit gekriegt. Es war ein komisches Gefühl (siehe Seekrankheit). Und die Strecke war sehr monoton. Ein 4 Meter lange Fortstraße bergauf dann bergab. Auf einer Wiese hat mich der Sonnenunterhang überholt. Dort habe ich mein Zelt aufgestellt. Das war wahrscheinlich keine gute Idee. Ich hatte nur einen Sommerrücksack. Obwohl ich Kleider getragen haben, war die Temperatur schon am Limit. 7 °C war eindeutig zu wenig mit meinem Setup.

 

 

 

 

 

 

 

Dritter Tag: Endlich Mehr!

Wow, ich fühle mich verschollen, wie Tom Hanks in dem berühmten Film. An einer fremden Ort sein vs jeden Tag im Büro sein. Der Unterschied ist urgroß!

Nach der kalten Nacht habe ich meinen Abenteuer fortgesetzt. Gleich am Anfang konnte ich schon einige Blicke auf den Mehr werfen. Die ersten zwei Stunden waren schlimm. Bei mehrtagigen Touren braucht man immer ein Paar Stunden, bis die Beine wieder ordnungsmäßig funktionieren. Nachdem ich die Straßen verließ, kam grober Schotter. Ich weiß nicht wie Anderen mit Gravel Räder durchfahren konnten (sie sind vielleicht geflogen), aber ich habe mich wieder sehr gut gefühlt… Bis ein Stein meinen Schienbein getroffen hat. Ich habe Sterne gesehen! Vor Krk Insel habe ich eine Tankstelle ausgeraubt. Kaffee, Proteinriegeln, Sandwich, Salzgebäck. Ein wahrer Paradies!  Die Brücke war zwar schön, aber ich fand sie zu eng. Ich habe eher den Gehsteig gewählt. Dort konnte ich auch einige Aufnahmen machen.

Am Anfang des Inseln habe ich nicht gemerkt, dass ich eine neue Strecke im Garmin laden soll. Ein Teil der Strecke habe ich zufällig abgeschnitten. Nach dem Kampf gegen die Hügeln habe ich den Mehr wieder erreicht. Ich habe ein schönes Resteurant gefunden. Endlich Strom und normales Essen! Danach habe ich langsam gefahren. Ich habe einen supertollen Schlafplatz mit hohem Grass gefunden. Ohne Mücke wäre das ein supertoller Platz gewesen.

 

 

Vierter Tag: Radeln durch die Inseln

Wie ich es erwartet habe, habe ich etwas Blut am Morgen auch gespendet. Die kurze aber steile Anstiege von Krk gefiel mir gar nicht. Ich konnte das Rhytmus nicht finden. Die Aussicht war oft so schön, dass ich unbedingt eine kleine Fotopause machen musste. Daneben musste ich mich ernähen und mir Musikschachtel gönnen. Mit der Deutschen bzw. Englischen Sprache kann man überall zurechtkommen. Mit den Fähren habe ich keinen Glück gehabt. Ich habe beide verpasst und musste eine Stunde lang warten. Mindestens konnte ich sehen, wo die anderen Gladiators sind und die Whatsapp Gruppe anschauen, wer, was, wann verloren hat.

Der erste Anstieg von Cres… 28 °C Grad, ohne Schatten, 7-10%. Lecker. So fühlt sich ein Eis im Sommer. Ich habe nur Notfallpausen gemacht, da ich wusste, außer dem Mehr gibt es keine Sehenswürdigkeiten. Nur Hitze und Schotter. Der nördliche Teil des Insels ist super für Wandern. Fürs Radfahren ist es nur bedingt geeignet. Das war ein echtes MTB Gebiet. Trotzdem habe ich das Rad geschoben, da es für meinen Körper besser war. Auf dem Ufer habe ich das erste Bier der Tour getrunken (Lasko). Leider die Streckenführung ist teilweise sehr gefährlich. Ich hatte keine Lust mehr zu zahlen, wie viele verschiedene Wege es gibt um tot zu werden.  Die Tour würde ich nur für fortgeschrittene Radfahrer empfehlen. Alkohol und andere Droge waren einfach zu gefährlich. Nach dem Bier hatte ich einen milderen Schüttelfrost.

 

Ich werde initialisieren, dass die Häfen nicht auf Meereshöhe gebaut werden sollen. Wieder bergauf fahren… Ich habe es für den Abend nicht vermisst. Ich habe ein halbfertiges Haus gefunden. Es war perfekt für Biwak. Am Morgen wollte ich früh starten, da a) zu Mittag statt Essen schlechtes Wetter kommt, b) auf der Baustelle wird wahrscheinlich früh gearbeitet. Ich mochte jegliche Konfrontationen vermeiden.

Fünfter Tag: Kampf fürs Überleben

Ehrlich gesagt die Tour hat sich auf der Fähre beendet. Danach ging es ums Überleben. Von der Mehreshöhe bis zur Spitze des Berges fahren… Und der Anstieg war gar nicht freundlich. Ich musste am Ende mein 12. Stufe (Spazieren) oft verwenden. Das Wetter sah sehr schlecht aus. Ich habe alles aufgenommen was ich hatte. Schal, Regenmantel, lange Hose usw. Es war kein Nieselregen, der Niederschlag strömte vom Himmel. Und ich hatte keine andere Wahl, nur weiterfahren. Die Wetterprognose zeigte das Gleiche. Da meine Beine abgefroren sind, konnte ich die steilen Anstiegen nur zu Fuß absolvieren.

Die Ort Hum hat mein Leben gerettet. Es gab dortheißes Essen, Strom (Powerbank war leer, Garmin war fast leer), Decke über den Kopf. Nach Hum kamen wieder kleine kroatischen und slowenischen Dörfer. Ich wartete auf den Grenzübergang von Italien sehr! Das Downhill nach Trieste war eine wahre Waschmaschine. Endlose, überflutete Doubletrack.

Nach der Abschluss:

Ich habe mit einigen Finischern begegnet, konnte eine warme Dusche haben. Nach mir kam noch ein italienisches Frau-Mann Pärchen. Am Vormittag haben wir gemeinsam ein Paar Km geschafft, sie waren stark! Hut (oder Helm) ab vor ihr! Letztes Mal habe ich vor 5 Jahre in Belgrad in einem Hostel übernachtet. Es war ein interessantes Erlebnis nach 4 Nächte im Wilderniss. Der Preis hat sogar ein Frühstück inbegriffen. Vielleicht habe ich zu viel Zeit neben der Tee/Kaffeekanne verbracht. Zucker und Honig sind ja wichtige Bauteile des menschlichen Körpers. Danach habe ich eine trockene Kleidung (Schuhen und Hose) gekauft. Geox Schuhen kann ich nur empfehlen. Bei der Hose… Ich habe wahrscheinlich das teuerste Geschäft in Trieste gefunden. Das habe ich erst bei der Kassa bemerkt. Wurscht, man muss einmal alles im Leben ausprobieren. Vor der Zugreise habe ich das Rad a bißl gereinigt. Im Hauptbahnhof gibt es ein tolles Geschäft wo man gutes Essen kaufen kann. Mein Körper hat viel Kalorien gebraucht, deshalb war ich beim Einkauf nicht sparsam. Suppe, Reis, Pizza, viel viel Wasser. Habe sogar eine Minizahnbürste gefunden. Bis Ljubljana war die Zugreise gemütlich. Danach kam eine Stürung, Zugwechsel und Busreise. Habt ihr gewusst, dass man im Gepäckraum unter dem Bus sogar Fahrräder mitnehmen kann? Ohne Vorderrad.

Nach der Tour habe ich das Fahrrad gecheckt. Ich fahre immer mit dem rechten Fuß nach vorne. Die Dichtung des Pedals ist schlimm, deshalb hat der Regen das Schmierstoff ausgewaschen. Davon abgesehen war alles gut.

 

Fazit:

Das Fahrrad und mein Körper hat die Tour überlebt. Die Di2 Schaltung war sehr gut für Bikepacking geeignet. Man kann ohne Energiaaufwand schalten. Der Rucksack funktionierte auch gut. Er hat mit einer Stütze aus Stahl ausgestattet, dashalb war die Belüftung ausgezeichnet. Dank viele Strapsen war er relativ Rücken und Schulter schonend. Ich hatte immer genug Stauraum. Ich konnte immer alles verpacken und ich habe fast nicht verloren. In der Nacht habe ich nicht gefahren. An manchen Tage konnte ich mehr schlafen als im Alltag. Ich war immer entspannt. Die Streckenführung war ganz remote. In Slovenien habe ich meinen Kempingkocher sehr vermisst. Warmes Essen und Getränge sind wichtig. Die Strecke war zwar schön manchmal war ich mit dem Schotter überflutet. Der Neigungsgrad etlicher Anstiege war auch nicht Rad(fahrer)freundlich. Es gab viele schöne Aussichte, deshalb wurde man für seine Bemühungen belohnt.

Mit der Hungarian Divide Bikepacking Tour kann man sie nicht vergleichen. Hier braucht man Erfahrungen in Hochgebirge, es gibt Mehr, mehrere Inseln. Man braucht Fremdsprachenkentnisse, obwohl man mit voda ganz gut zurechtkommen kann.

 

 

 

Empfehlung:

Die QuickBite! Tour steht in der Mitte der Palette. Es geht nicht nur um die Herausforderung sonder auch um die prachtvollen Landschaften. Jeder Radfahrer, der sich gut vorbereitet hat, kann das Rennen erfolgreich beenden.

Die längere Version beinhaltet viele Wanderwege, wo man unbedingt schieben muss. Ich mag wandern, aber ich mag nicht schieben. Wahrscheinlich werde ich mich für diese Tour nicht anmelden. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten.

 

Video:

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