Prologe:

Ich wollte diese Tour seit einigen Jahren schaffen. Dieser Radweg gehört zu den schönsten Alpenradwege. Daneben ermöglicht er eine relative einfache Überquerung der Alpen. Natürlich beinhaltet die Tour viele Höhenmetern. Man muss viel klettern, aber die 3000-4000 m unbefestigte und wahrscheinlich unbefahrbare Pisten kann man vermeiden. Ein Alltagsmensch kann auf diesem Radweg bequem fahren. Es gibt zahlreiche Brücken, Flussübergänge, Gipfeln und gemütliche Radwege in Kombination mit Schotterstrecken. Sie ist sehr abendteuerlich. Mit dem Rennrad fühlte ich mich nicht immer zu Hause. Die breitere 28 mm Reifen haben mir viel geholfen. Für eine bessere, angenehmere Fahrt würde ich mindestens 32 mm Reifen vorschlagen.

Standort und Zeitpunkt:

Salzburg

Freitag, 02.09.2022. 

 

 

Vorbereitungen:

Ich habe verschiedene Zugtickets gekauft, die Strecke auf dem Garmin hochgeladen, den Schlafsack und die Matte auf dem Lenker befestigt, die Kleider ausgewählt und verpackt, elektrische Geräte geladen. Es gibt Einiges zu tun, wenn man das Zuhause für mehrere Tage verlässt. Am Freitag Nachmittag habe ich einen Zug nach Wien genommen, und meinen Zug nach Salzburg gefunden. Dort habe ich mich mit meinem Kumpel Sigi getroffen. Wir haben die Reise gemeinsam begonnen.

Erster Tag: Entlang des Flusses

Die Tour hat sich – wie gewöhnt – mit einigen Hindernisse gestartet. Mein Gopro ist abgefallen, und die Befestigung der Halterung ist abgebrochen. Dann ist der Reißverschluss meiner Rahmentasche auch – teilweise – kaputt gegangen.

Die Gegend war wunderschön. Bergauf-berab wieder und wieder. Manchmal fahren wir auf einem Radweg, machmal auf einer Schotterstrasse. Wir überqueren den Fluss stets, am Anfang der Tour gab es viele Brücken. Zum Glück hat Sigi die Strecke schon mehrmals gefahren und er war ein guter Reiseführer. Die heimische Küche haben wir am Abend ausprobiert. Frittatesuppe und Salzburger Schnitzel mit Kroketten haben vor der kühlen Nacht super geschmeckt. Bier ist auch dazu gekommen.

Wir haben einige Stunden nach dem Sonnenuntergang auch gefahren. In einem Dorf (Dorfgastein) haben wir neben dem Amt übernachtet. Die Nacht war urkalt. Klarer Himmel und 800 m Meereshöhe haben nicht keine gemütliche Nacht versprochen. Es gab 7 °C. Mein Schlafsack ist ganz dick, und über 10 °C bietet er Komfort. 7 °C war für sein – und mein – Geschmack zu wenig. 

 

Zweiter Tag: Einblick in die Alpen

Wie erwartet war die Nacht kalt. Ich hatte alles dran, was ich hatte. Die Temperatur hat sich zum Minwert meines Schlafsackes genähert. Ein warmer Tee hat mich in der Bäckerei aufgewärmt. Und die Steile Anstiege haben auch viel für die Beine geholfen. Bad Gastein ist eine wunderschöne Touristenstadt. Riesige Hotels, Wasserfall in der Mitte der Stadt, Cafe an jeder Ecke. Ihr Gesicht am Morgen war sehr ruhig. Auf dem Ende des Anstiegst hat uns der Zug durch den Tunnel gebracht.

Auf der anderen Seite des Berges hat auf uns eine steile und lange Abfahrt gewartet. Sie hat enorm viel Spass gemacht! Bald haben wir unsere wärmere Kleidung ausgezogen. Auf die Haut kam Sonnenmilch statt Armlinge. Im Tal haben wir auf Schotter und Asphalt geschlängelt.

In Villach City habe ich meinen Körper mit Eis gekühlt. Die Hitze war schon ganz schlimm. Sigi hat seinen Reiseplan geändert und er hat sich so entschieden, dass er lieber nach Hause fährt. Wahrscheinlich bin ich zu langsam gefahren.

In Arnoldstern habe ich einen Spar vor der Schließung erwischt. Ich habe Abendessen und neue Batterien für den Garmin Sensor gekauft. Meine Trittfrequenz konnte ich nach dem Akkuwechsel wieder sehen. Danach habe ich die Reise fortgesetzt. Nach Tarvisio gab es eine supertolle Radbahn. In der Dunkelheit habe ich ein halb aufgebautes Haus gefunden. Mit der Kanalisation waren sie noch nicht fertig. Ich habe mich darüber sehr gefreut, da es in der Nacht ziemlich lange geregnet hat. 

 

Dritter Tag: Auf Italienischen Landschaften

Die Nacht war super luxuriös. Man kann sich während dem Bikepacking nicht mehr wünschen. Haus im Aufbau. An die Wand wurde ein Holz gelehnt, damit der Lenker keine Spuren hinterließ. Am Vormittag habe ich die schönste Teile des Radweges gemacht. Das war eine einzigartige Mischung von Radwege, Brücken, Flüsse, Tal, Berge, Wasserfälle, steile Felswände, und Tunneln. Ab und zu habe ich mich verlaufen, aber ich habe immer irgendwelchen unbefestigten Weg gefunden. Ich habe mich langsam von den Alpen verabschiedet. Wenn man sich beeilt, sollte man diesen Weg nicht wählen. Wenn man nach Abenteuern sucht, hat man den richtigen Weg gefunden. Die Strecke ist traumhaft.

Im Sonntag war das Einkaufen in Italien nicht einfach. Ab und zu gab es größere Städte, wo man einen geöffneten Laden finden konnte. Ich habe meine Taschen immer aufgefühlt. Der Weg hat sich zwischen kleinen Dörfern geführt. Zum Glück gab es überall Wasserquellen. Ich habe alles versucht um mit dieser Hitze zurecht kommen zu können. Bier, kalte Getränke, Essen, Eis. Nichts wurde mir geholfen. Auf einem Friedhof habe ich meinen Körper mit dem Wasserhahn gekühlt. Ich habe mein nasses Tuch auf dem Kopf gesetzt und weitergefahren. Langsam habe ich mich besser gefühlt. Wegen der Hitze konnte ich das Mehr erst bei der Dämmerung erreichen.

In Grado waren Millionen Menschen unterwegs. Das war ein starker Kontrast zu dem, was ich während des Tages erlebt habe. Deshalb wollte ich so schnell wie möglich weiterfahren. Mit Fantaenergie bin ich bis Monfalcone gefahren. Hier war ich (meine Lampe, und Navigation) schon zu müde. Mein Powerbank hat sich auch entleert. Ich habe ich auf einem Parkplatz geschlafen. Diese Idee gefiel den Mücken sehr. Um zirka 2 Uhr hat mich ein Wildschwein besucht. Er war ziemlich laut. Seine Stimme konnte in der Dunkelheit lang hören.

 

 

 

Fazit:

Das Rad hat jede Herausforderung und Prüfung bestanden. Es ist theoretisch ein Stadtrad. Meiner Meinung nach ist es für solche Toure sehr gut geeignet. Ansonsten wer würde ein Di2 Rad mit Riemenantrieb für die Stadt kaufen?!

Während der Tour war das Wetter ausgezeichnet. Ich habe weder das Rad noch den Antrieb abgewaschen. In vier Tage habe ich damit 500 km gemacht. Die 28 mm breite Reifen fand ich nicht unbedingt bequem. Meine nächsten Reifen werden sicher dicker. 

Baden im Mehrwasser war unbezahlbar. Ich habe 3 Tage ohne Dusche gefahren. Mein Haar hat sich auf einen fettigen Heuhaufen geähnelt. Die Temperatur des Meers war zirka 24 °C. Es war perfekt. Ich habe das Gefühl vermisst, wie einfach es ist, im Salzwasser zu schweben.

 

Empfehlung:

Da es um eine beliebte Radtour geht, kann ich sie jemandem empfehlen. Um den Genussfaktor zu erhöhen, empfehle ich min. 32 mm breite Reifen. Man kann sie mit dem Rennrad auch machen. Allerdings muss man sich in den rutschigen Kurven mehr konzentrieren. Die Tour dauert in der Regel eine Woche lang. Neben dem Radfahren gibt es ziemlich viel zu sehen. Neben dem Vollzeitjob habe ich für solche Touren keine genügende Zeit. 

Österreichische Landschaft
Manchmal wird über mich nicht nur Selfie gemacht
Viadukt
Morgennebel in Italien
Die meisten Leute sind noch im warmen Bett…
Wasserfall
Stadttor von Palmanova
100%
Sonnenuntergang in Grado
Zwar die Hauptstraße ist stark befahren war, die Aussischt war prachtvoll
Drachen in Trieste
Bucht-rama

Video:

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