• 360 km Gesamtstrecke
  • 40 °C Hitze
  • 4 Komitäten
  • 3 Abschnitte
  • 2 Tage
  • 1 verstecker Plattensee
  • Ein halbes Packet Salztablette
  • Unzahlbare Flaschebefüllungen


VERGANGENHEIT

Zuerst habe ich über das Rennen “Hungarian Divide” letzen Sommer im Greenzone Radgeschäft in Zalaegerszeg gehört. Ich habe die XCU-Rennserie in 2017 erfolgreich absolviert. Bei XCO, XCM Rennen bin ich immer langsam. Diese Langstrecken fallen mir besser ein. Ich mag die Monotonität des Radfahrens, die engen Waldwegen, und die Auffahrten. Diese neue Bikepacking-Bewegung hat mein Interesse erweckt. Natürlich an solchen Rennen gibt es immer stärkere, und schnellere Teilnehmer. Ich schweisse zu viel, und ich kann ohne Schlafen nicht ewig fahren. Ich habe zwei verschiedene Ich’s: ein ist lieber Wanderorientiert, das andere ist lieber Leistungsorientiert. Sie substituieren sich ganz gut. In Covid Zeiten ist mein wanderorientiertes Ich stärker and aktiver.

In den letzen Jahren habe ich mehrere Plattenseerundfahrten gemacht. Erstes Mal habe ich mit einem Mtb mit 16 kg (ohne Gepäcke) in 15 Stunden aus Veszprém gemacht. Einmal habe ich den See in 2 Tage umgeradelt. Dazwischen war ein Ruhetag mit verschiedenen Konzerten. Ich hatte auch eine 3 Tage lange Gesellschaftsrundfahrt. Mit dem Rennrad ist die Sache wesentlich einfacher. Trotzdem muss man die unbequeme Sitzposition für lange Stunden halten. Aber man kann sich mit dem Rennrad überall erholen. Der Rollenwiderstand ist viel kleiner als bei einem normalen Fahrrad. Windschatten kann noch weiter helfen.

Balaton Bike Derby würde ich eine Plattenseerundfahrt mit Extras nennen. Die Solokategorie ist leistungsorientiert, die Tour bietet mehr Spass. Aber Illusionen soll man nicht haben: am Ende wird jeder müde sein.

Der erste Tag

Beim Start war ich noch in guter Form. Bis das Gebirge von Keszthely habe ich Videos gemacht, Energie erspart, trotzdem war ich relative schnell unterwegs. Ich habe immer auf die blaue Wasserquällen neben den Strassen gejagdt. Wegen der Hitze habe ich mich besser gefühlt, wenn beide Trinkflaschen gefüllt wurden.

Ich habe keine Erfahrung mit Gravel/Crossräder, aber ich hebe meinen Hut ab. Die Radfahrer waren sehr schnell. Die Kraft konzentrierte sich in den Beinen der Top-Radfahrer.

Der zweite Teil (120 km) an der südlichen Küste war hart. Ich und mein Rad hat diesen Teil gar nicht genossen. Zwischen Keszthely und dem Kleinplattensee gabe es keinen Schatten, nur warme Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Und ohne Trinkwasser. Danach kam das Bufferreservat mit den lauten Schotterstrassen. Die Strecke neben dem Autobahn war auch nicht für schwache Nerven geeignet. Der Schweiss und der Sattel haben unangenehme Hautproblemen verursacht. Die Plamen, Schulter, und Nacken sind auch empfindlicher geworden.

Es gab ein Jagdgebiet irgendwo nach Fonyód. Das war ein “Kontrollpunkt”. Wenn man das nicht rechtzeitig erreicht hat, konnte man seine Reise auf dem nächsten Tag fortsetzen. Das war eine gute Motivation für nicht-Anhalten. Ansonsten waren die Restauranten und Weinstuben entlang der Strassen sehr sympatisch und rufend. Als ich Fonyód erreicht habe, hat meine Gehirnflüssigkeit den Siedepunkt erreicht. Zum Glück gab es dort einen kleinen Buffet. Plötzlich habe ich 1 liter Spritzer getrunken und gesalzene Haselnüsse gegessen.

Nachdem die Karte meines Kameras voll geworden ist, habe ich ein Paar Fotos mit dem Handy gemacht. Wenn der Sattel tut enorm viel Weh, mag ich solche Zwischenpause machen. Ein Foto über den Sonnenuntergang, eine kleine Pinkelnpause, Sauerkirsche von einem Baum essen usw.

Kőröshegy habe ich schon in der Dunkelheit erreicht. Es gibt dort einen riesieger Viadukt. Ich habe nur seine Silhouette und seine rote Lampen sehen. Mein Flüssigkeitsreservoir war schon fast leer. Ich wollte nach Friedhofen/andere Wasserquellen suchen, deshalb habe ich beim ersten Einfamilienhaus angehaltet, wo ich Bewegung/Licht gesehen habe. Die Leute waren sehr nett. Ich habe Wasser bekommen… ein Bier… dann Grillspeise… Whiskey mit Eis… warme Dusche und ein bequemes Bett. Die Kinder der Familie waren nicht zu Hause, so konnten sie das Zimmer für ein grösseres Kind “vermieten”.

 

Der Bach in Kéthely war ziemlich uneben – besser für MTB geeignet

Die Sonne, der Staub, und die ausgesteckte Zunge waren die Merkmalen des Toures

 

 

 

Ich habe meinen Begleiter am ganzen Nachmittag verfolgt.

 

Plattensee im Sonnenschein

 

 

 

 

Wie eine Oase in der Wüste glänzte dieser Bungalow im Fonyód-Hochland

Wenn das Wasser alleine nicht genügend ist…

Der zweite Tag

Nach einem Ultra-Tag mache ich in der Regel einen Ruhetag. Heute war ich aber beschäftigt. Ein langstrecke-Marathon (100 km) ist noch auf der Liste gestanden. Nach 9 Uhr konnte ich die Etappe beginnen. Es gab einige steilen Auffahrten für Frühstück. Nach 15 km waren meine Beine schon warm. Am Anfang hatte ich noch keine Ahnung, wie ich mit solchen Beinen und Po fahren kann. Zum Glück habe ich immer eine bequeme Sitzposition gefunden.

Auf dem Hügel gab es ein schönes Panorama auf den Viadukt. Heute habe ich mich immer mit Radlkameraden begegnet. Sie haben meistens langsam und allein gekämpft. Mein Tempo war genauso gut, wie gestern, deshalb konnte ich sie überholen. Mein linker Wadenmuskel hat sich heute viel besser Gefült, als gestern Nacht. Dann ist die Hitze angekommen. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob ich den nächsten Dorf erreichen kann. Die Flaschen waren immer leer. In Enying habe ich ein Bäckerei ausgeraubt. Mit dieser Energie konnte ich stundenlang ins Pedal treten. Mit den Autofahrer konnte ich heute nicht immer zurechtkommen. Einige bösen Wörter haben meine Lippen verlassen, wenn ich in den Kreuzungen warten musste. Der Sonnenschein war extrem stark.

  

 

Fazit

Letzes Mal habe ich ein Ultra-Rennen vor 4 Jahren gemacht. Es gab keine technischen Probleme (ausser der Speicherkarte, bzw. dem Trittsensor), ich habe bei den Abfahrten kein Risiko genommen, damit ich das Ziel in einem Stück erreichen konnte. Die Fast Trak Reifen waren toll. Sie haben sich in kleinem Staub, bzw. auf dem Schotter wohl gefühlt. 2,5 bar scheinte a Bissl zu viel und war unbequem. Aber für das hohere Tempo war es gut geeignet. 29er Laufräder waren traumhaft. Sie rollen über alles. Die MTB-Geometrie war auf dem Flachland ganz schrecklich. Die Lenkertasche hat ab und zu das Preload der Gabel umgestellt. Für langäre Strecken braucht man mehr SAG. Und mehr Staufläche für die Klamotten. Und besser Organisation. Carbon Lenker, Sattelstütze und besser gepolsterten Sattel wären auch hilfreich. Und ergonomische Griffen. Helmetmount für Kamera ist auch nicht praktisch. Und nicht zuletzt. Man soll solche T-Shirt anhaben, die wirklich UV-bständig sind…

Kommentar1: Das nostalgische Gefühl neben Veszprém am Ende des Rennens war grossartig. Dort habe ich die Universität abgeschlossen.

Kommentar2: Neben Marcali, habe ich die gleichen Strecken gefahren, die ich in 2017 mit Zsiga gemacht habe.

Kommentar3: Wenn ich mich gut erinnere, die Betonstrecken neben dem Kőrishegy haben sich auch auf der Strecken von I love Balaton MTB Maraton (2015) befindet. In 2017 war ich dort auch zu Fuss unterwegs (2017). Dort war das Laufen viel unangenehmer and Radfahren.

Der Höhepunkt des Tages: Kuschelbanane

Der Viadukt im Tageshemd

Staubige Wege und strahlender Sonnenschein

Sonnenmilch, Schweiß, und Staub in einzigartiger Mischung

 

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